Frühjahrskonzert 2023

Frühjahrskonzert am So. 26.3.2023 um 18.00 Uhr – Premieren von Dirigenten Felix Borkhardt und Jonas Kunz
→Einladungstext →Konzertflyer →Interview mit Felix Borkhardt →Fotoimpressionen von der Probenarbeit →Konzertbericht →Fotoimpressionen Jugendorchester →Fotoimpressionen Hauptorchester
Am Sonntag, den 26. März 2023 um 18.00 Uhr möchten wir den Frühling musikalisch einläuten. Hierzu laden wir Sie herzlich in die Carl-Benz-Halle Pfaffenrot zu unserem diesjährigen Frühjahrskonzert ein. (Text: mve, Ines Abendschön und Nina Wagner)
→ Flyer zum Herunterladen und Weitergeben (pdf-Datei)
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Seit Januar 2023 ist Felix Borkhardt der neue musikalische Leiter im Musikverein Edelweiß Pfaffenrot. Wie er seinen Weg zur Musik fand und wie Musik für ihn sein muss, erzählt er im Interview .
Felix, wann hat deine musikalische Laufbahn begonnen? Blockflöte hab ich mit 6 Jahren angefangen zu lernen. Mit 8 Jahren wollte ich dann eigentlich Saxofon spielen. Dafür war ich aber noch zu klein. Also habe ich dann zuerst Klarinette gelernt und mich auch ein bisschen in das Klarinettespielen verliebt. Im Kreis Ludwigsburg absolvierte ich dann meine D-Lehrgänge (Bronze und Silber-Abzeichen) und bin ins Kreis-Jugendorchester gekommen. Das ist ein Auswahlorchester. Dort wurde ich dann recht schnell auf die erste Klarinette befördert - ich hab da wohlgemerkt mit 12 Jahren angefangen. In sieben von meinen 10 Jahren war ich auch Konzertmeister. Währenddessen habe ich 2012 dann endlich mit dem Saxofonspielen angefangen. Da waren meine Finger dann lang genug. Nach meiner Zeit in der Realschule besuchte ich in Künzelsau dann ein Aufbaugymnasium mit Schwerpunkt Musik. Nach dem Abi bin ich dann nach Bayern gezogen, um auf eine Berufsfachschule für Musik zu gehen. Das ist quasi wie ein Studium, aber auf Schulebene. Man hat ganz normal Ferien, aber nur musikalische Fächer. In meinem Fall war das dann Klavier-, Gesangs- und vor allem Saxofonunterricht. Ich habe mich dann auf verschiedene Studiengänge beworben, schlussendlich ist es in Mannheim dann der Studiengang „Blasorchesterleitung“ in der Klasse von Toni Scholl geworden. Vor Kurzem habe ich meinen Bachelor im Dirigat gemacht und werde jetzt im Sommer meine Bachelorarbeit abgeben und meine Bachelorprüfung im Saxofonspielen ablegen. Hast du Lieblingsstücke, die du immer wieder spielen könntest? Im Herzen bin ich immer noch Klarinettist. Deswegen ist eins der Stücke die „Fuchsgraben Polka“. Ich bin eben ein riesiger Egerländer-Fan. Als Saxofonist mag ich jegliche Stücke des Komponisten Alfred Reed, ob „Armenische Tänze“ oder „El Camino Real“… ich mag alle. Was ich mittlerweile aber auch sehr gerne spiele, sind große schwere sinfonische Werke, wie zum Beispiel die Sinfonien von David Maslanka. Aber auch moderne Medleys, wie zum Beispiel „Toto in Concert“ spiele ich wahnsinnig gerne. Du bist großer Egerländer-Fan. Woher kommt diese Leidenschaft? Ich hab absolut keine Ahnung. Null Plan. Als Jugendlicher fand ich diese Musikrichtung komisch. Irgendwann hab ich einfach mal Ernst Mosch bei YouTube gesucht, und ich war schockverliebt, weil ich das irgendwie überwältigend fand, wie gut diese Musik eigentlich klingen kann. Ich hab mich dann im Landkreis umgehört: Da gab es verschiedene Egerländer-Besetzungen. Aber irgendwie war das nicht so meins. Ich finde wirklich nur die Egerländer unter der Leitung von Ernst Mosch gut. Ganz klar. Mit den heutigen Egerländern kann ich wenig anfangen. 2016 habe ich mit Freunden meine eigene Egerländer-Kapelle „Blaskapelle Junges Blut“ gegründet. Mein Ziel ist es, Egerländermusik oder böhmische Blasmusik sehr sehr gut zu machen. Irgendwie tut es mir die Musik an. Sie groovt auf eine bestimmte Art und Weise. Mit dieser Musikrichtung ist es schon so: Entweder man spielt sie gern oder man spielt sie überhaupt nicht gern. Aber: Alle Leute, die gern diese Art von Musik spielen, tun es mit einer brutalen Freude und Leidenschaft. Das ist ja allgemein wichtig für Musik. Was bedeutet Musik für dich und wie muss sie sein, um Emotionen auszulösen? Musik bedeutet für mich Emotion und Energie. Ich fühle mich nach dem Musikmachen nicht müde und während des Musikmachens auch nicht. Ich vergesse jegliche Schmerzen. Um Emotionen zu erzeugen, sollte sich jeder Musiker wichtig fühlen in einem Orchester. Aber auch nicht zu wichtig. Es sollte keine Chefs geben. Jeder sollte mit vollem Risiko spielen. Für mich hat Musik ganz viel mit Ehrlichkeit zu tun. Wenn jeder Musiker die Emotionen, die er oder sie in dem Moment empfindet, sowohl positive als auch negative – nutzt und dann 100 oder 120 Prozent gibt: Dann kommen diese Emotionen beim Publikum an und es entstehen Gänsehaut-Momente. Was bedeutet das für deine Rolle als musikalischer Leiter? Ich habe gelernt, dass alles, was ich tue, einen gewissen Sinn haben und einen Effekt haben muss oder haben sollte. Was sind deine Wünsche und Erwartungen für das Frühjahrskonzert? Dass wir Musik machen mit viel Ehrlichkeit und viel Charakter und das auch zum Publikum rüberbringen. Dass wir mit vollem Risiko spielen, dynamisch an die Grenze des Möglichen gehen, ob leise oder laut. Wir wollen mit jedem Stück eine Geschichte erzählen. Aber dass wir primär einfach eine gute Zeit auf der Bühne haben und Spaß an dem, was wir tun. Dann gibt jeder 100, 110 oder 120 Prozent und dann wird’s gut.
Das Interview führte Alicia Becht. |
(Fotos von der Probenarbeit: mve/BK)
Geglückte Konzert-Premiere der neuen Dirigenten Jonas Kunz und Felix Borkhardt Mit Musik Geschichten erzählen. Emotionen wecken. 120 Prozent geben – dann wird es perfekt. So lässt sich unser vergangenes Frühjahrskonzert in Worte fassen. (Text: Ines Abendschön) |
(Fotos vom Auftritt des Jugendorchesters: mve/BK)
(Fotos vom Auftritt des Hauptorchesters: mve/BK)